Der «Green Marathon» ist eine ganzjährig ausgeschilderte Marathonstrecke rund um Zürich. Ein Test zeigte, dass man dabei besser auch mal als Wanderer unterwegs ist…
Liebe Leserin, lieber Leser, sollten Sie sich auch hin und wieder zu Fuss durch Zürich bewegen, dann sind Ihnen vielleicht auch schon die Schilder in Pfeilform mit der Aufschrift «Green Marathon» aufgefallen (siehe Bild oben). Seit kurzem besitzt Zürich nämlich einen das ganze Jahr ausgeschilderten Marathon. Die Macherinnen und Macher, ein Verein, dem unter anderem «Zürich Tourismus», die Projektentwicklungs-Agentur «Gutundgut» und die Sportagentur von Bruno Lafranchi (OK-Chef «Zurich Marathon») angehört, schreibt auf ihrer Facebook-Seite: «Der Green Marathon Zürich verbindet ganzjährig die schönsten Stadtoasen Zürichs mittels einer 42 km langen Laufstrecke.»
Ein interessantes Unternehmen, das geradezu danach schreit, von einem erfahrenen Läufer auf Herz und Nieren geprüft zu werden.
Orientierungsprobleme zu Beginn
Am ersten schönen Sonntag des Jahres machte ich mich also auf den Weg. Nachdem ich die Route auf Facebook studiert hatte (inzwischen ist die Strecke bei Strava verfügbar), wollte ich am Buchegg-Platz starten, weil da die Strecke des «Green Marathon» am nächsten an meinem Zuhause vorbeikommt. Dort erlebte ich aber eine böse Überraschung: Trotz längerem Suchen konnte ich keines der grünen Schilder finden – am Hauptwegweiser bei der Tram- und Busstation nicht und auch nicht am Waldrand.
Da ich nicht schon zu Beginn einen falschen Weg einschlagen wollte und zugegebenermassen einige Wege zum Bucheggplatz und wieder weg führen, nahm ich keinen Ortswechsel vor. Einen der Wegweiser hatte ich vor der «Rio»-Bar hinter dem Hauptbahnhof gesehen.
Ich bin auch ein Wanderer…
Hier dann wieder eine Überraschung: Bei der «Rio»-Bar stand zwar ein Wegweiser mit einem grünen Pfeil, der Richtung Sihl zeigte. Als ich aber loslief, stiess ich für lange Zeit auf keine weiteren grünen Wegweiser mehr. Von der Karte bei Facebook wusste ich zwar, dass der Weg stimmen musste, dass der «Green Marathon» zunächst über die Allmend führte. Aber es führen immerhin verschiedene Wege in die Allmend, so dass ich erwartet hätte mehr Wegweiser zu sehen. Erst beim Sihlcity – also kurz vor der Allmend – hatte ich dann die Erleuchtung: Die ausgeschilderte 42-Kilometer-Strecke ist von den Machern wohl nicht nur zum Joggen gedacht. Zumindest erinnerte ich mich, irgendwas von Wanderern gelesen zu haben: «Die 42,195 km lange ‹Green Marathon›-Laufstrecke wird zum neuen Anziehungspunkt für Jogger, Wanderer, Touristen (Freizeit- und Geschäftsreisende), wie auch für sportbegeisterte Bewohnerinnen und Bewohner, Vereine und Schulklassen der Stadt Zürich.»
Vielleicht war ich darum mehreren weissen rautenförmigen Markierungen mit schwarzen Wanderer-Silouetten begegnet… Vielleicht musste ich nicht nur grünen Pfeilen, sondern auch den Wanderern folgen…
Blick in die Zukunft
Und siehe da: Jetzt da ich nicht nur nach grünen Pfeilen suchte, sondern auch dein weissen Wanderer-Kleber und normalen Wanderweg-Zeichen folgte, lief es wie am Schnürchen. Von der Allmend führte der Weg hoch zum Albisgüetli, dann via Panorama-Weg mit Blick auf den bevorstehenden Streckenabschnitt Waid-Zürichberg Richtung Buchlern an der Flanke des Uetlibergs entlang.
War der bisher zurückgelegte Weg zwar schön, aber für regelmässige Jogger in Zürich nichts wirklich Überraschendes, so konnte der Weg vom Panorama-Weg nach Altstetten mit einem schmalen Weglein aufwarten, das man ohne Wegweiser glatt übersehen hätte.
«White» statt «Green Marathon»
Kaum unten angekommen, galt es auch schon die Limmat zu überqueren, nur um auf der anderen Seite gleich wieder die Höhen von Höngg zu erklimmen. Nach einer schönen Schleife um die letzten Häuser im Quartier Frankental war dann immerhin wieder Aussicht angesagt: Vorbei an der ETH-Hönggerberg und mit Blick auf die bereits zurückgelegte Stecke auf der anderen Talseite gelangte ich zum Bucheggplatz, wo ich heute ja schon war. Und es zeigte sich: Wenn man weiss, wo die Wegweiser sind, kann man sie kaum übersehen. So war es dann auch ein Leichtes den Weg entlang dem Zürichberg zum Zoo zu finden, auch wenn gleich hinter der Uni Irchel harter Anstieg wartete.
Beim Zoo angekommen merkte ich – liebe Leserin, lieber Leser – dann doch, dass man beim «Green Marathon» im Gegensatz zum «Zurich Marathon» einige Höhenmeter zurücklegen muss und dass es eher ein weisser statt ein grüner Marathon war. Ich entschied mich den zweiten Teil des Marathons an einem anderen Tag zurückzulegen. Davon mehr in einem weiteren Post…